Badminton Open Saarbrücken

Kolumne 2015.04.02

Badminton auf dem Weg nach oben - mitsamt der Schattenseiten

Badminton auf dem Weg nach oben - mitsamt der Schattenseiten
[Foto: BadmintonPhoto]
Von Redaktion
Badminton ist eine kleine Sportart. Die Entwicklung ist allerdings enorm: Speziell in Deutschland verzeichnet die Szene seit Jahren einen deutlichen Anstieg an Spielern, Mitgliedern und Zuschauern, die Badminton-WM im Sommer 2014 brachte einen weiteren Schub.
Mit diesem Wachstum gehen jedoch auch unangenehme Nebeneffekte einher, wie aktuell einmal mehr deutlich wird.

Korruption und Doping: schon lange nicht mehr undenkbar

Als wären die Korruptionsvorwürfe in Richtung Weltverband des Dänen Hans-Kristian Vittinghus noch nicht genug, sieht sich die Badminton-Szene seit Monaten auch mit einem Doping-Fall konfrontiert. Der Führende der Weltrangliste, Lee Chong Wei (Malaysia), wurde positiv auf leistungssteigernde Substanzen getestet; sowohl A- als auch B-Probe waren positiv. Dennoch bestreitet der Superstar, bewusst gedopt zu haben, und ist zwei Tage nach der Anhörung am 11. April wieder ins Training eingestiegen.

Unabhängig vom Ausgang dieses Vorfalls befürchtet die Badminton-Welt einen Imageverlust. Schließlich waren Skandale dieser Art bislang vor allem in „großen“ Sportarten zu finden, also jenen Disziplinen mit Millionenpublikum im Fernsehen und auf Wett-Plattformen wie digibet. Aussagen wie die von Vittinghus sowie Lee Chong Weis Doping-Missgeschick werfen nun kleine Risse in die einst heile kleine Welt. Parallel dazu muss jedoch festgehalten werden, dass sich Badminton langsam aber sicher von der Insider-Sportart zum Trend entwickelt. Nicht zuletzt dank Variationen wie Speed Badminton wird der Rückschlagsport der breiten Masse nähergebracht; schon seit vielen Jahren werden Badminton-Kurse etwa in Uni-Sportkursen immer beliebter.

Größerer Markt bald auch in Deutschland?

Folglich steigt auch das Marktvolumen – und betrügerische Aktivitäten werden (wie in allen umsatzstarken Sportarten) immer lukrativer. Speziell in Deutschland wird in den kommenden Jahren mit starkem Branchenwachstum gerechnet, denn im Gegensatz zu anderen Ländern spielt Badminton in der Bundesrepublik noch eine sehr geringe Rolle. In Asien, aber auch in Frankreich und Dänemark sind Spitzenspieler der Öffentlichkeit bekannt und verdienen teils beachtliche Gehälter. Bis dahin ist es in Deutschland noch ein weiter Weg; es ist allerdings zu beachten, dass Badminton generell ein recht junger Sport ist. In Deutschland seit 1953 offiziell vertreten, feierte Badminton erst 1992 seine Olympia-Premiere und wuchs seitdem in Fernost sehr zügig. Dass der deutsche Verband mit Marc Zwiebler einen der besten Spieler der Welt stellt, könnte ein Vorteil bei der weiteren Entwicklung sein, allerdings nur, falls die negativen Schlagzeilen in Zukunft wieder weniger werden.

Bild: © istock.com/miljko


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