Badminton Open Saarbrücken

International 2016.05.24

Badminton in Indonesien: Mehr als nur ein Sport

Badminton in Indonesien: Mehr als nur ein Sport
Von Primastuti Handayani
Das Endspiel um den Thomas Cup am vergangenen Sonntag brachte schöne Erinnerungen an den legendären TV- und Radio-Reporter Sambas Mangundikarta zurück. Diese Spiele - vor allem in den 80er und 90er-Jahren - fesselten mich vor dem Bildschirm. Sambas begrüßte die Zuschauer immer mit den Worten: "Mein lieben Indonesier, wo immer ihr auch gerade seid ...".
Er benutzte immer viele patriotische und emotionale Worte. Vor allem bei Schlachten gegen den Erzrivalen Malaysia, waren wir so stets voller Emotionen direkt mit dabei. Wenn auch bloß vor dem Fernsehschirm.

Mittlerweile sind einige Jahre ins Land gegangen. Samabs verstarb 1999 und Indonesien ist schon lange keine Badminton-Großmacht mehr.

Wie auch immer, ein paar Dinge haben sich jedoch nicht geändert.

Das "Wir-Gefühl" der Indonesier, wenn es um den Thomas-Cup geht, ist immer noch da. Das Endspiel gegen Dänemark am Sonntag war das Gesprächsthema Nummer eins im ganzen Land.

Es war bereits das fünfte Aufeinandertreffen der beiden Nationen in einem Thomas Cup-Finale. Zum ersten Mal traf man 1964 in Tokio aufeinander, dann zwei Mal in Jakarta (1973 und 1973), sowie 1996 in Hongkong, als Indonesien 5-0 gewann.

Auch wenn Indonesien dieses Mal unterlegen war, gab es viele positive Reaktionen aus der Bevölkerung.

Zahlreiche Indonesier - Badminton-Fans und Nicht-Fans - drückten via Social-Media ihr Mitgefühl für die Niederlage aus. Viele stellten sich hinter das Team und gratulierten zur Silbermedaille.

Dem Manager des indonesischen Teams, Rexy Mainaky, gebührt Dank dafür, in diesem Jahr auf junge und unerfahrene Spieler gesetzt zu haben. Es gehörte Mut dazu, die jungen Spieler in den Einzeln in so einem wichtigen Match aufzustellen.

Die Mannschaft hat die Erwartungen erfüllt. Immerhin war es der erste Finaleinzug seit dem Jahr 2010, als man China unterlag. Zum letzten Mal gewann Indonesien im Jahr 2002 in Guangzhou den Thomas-Cup - gegen den Erzrivalen Malaysia.

Dennoch ist es auch ein Signal für den indonesischen Verband (PBSI), noch mehr in die Nachwuchsarbeit zu investieren. Die Talentsuche muss früher und aggressiver angegangen werden.

Der Sportminister Iman Nahrawi ermahnte bereits den Verband, den Fokus in Zukunft wieder mehr auf die Einzel zu richten. "Der PBSI muss das Training mit den Athleten aufmerksamer und detaillierter steuern", sagte er.

Es seien nicht nur die Athleten, die sich ständig verbessern müssen. Auch die Trainer bräuchten ab und zu ein Upgrade.

Mit besseren internationalen Ergebnissen, kann Badminton in Zukunft wieder ein wichtiges Instrument sein, junge Menschen im Land zu motivieren. Und es kann unserer Nation einen Auftrieb geben. Einst so, wie es Sambas mit seinen Reportagen geschafft hat.

Primastuti Handayani ist Chef-Redakteur der Jakarta Post.


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