Badminton Open Saarbrücken

International 2016.07.27

"Die Olympischen Spiele sind ein besonderes Turnier, da kann alles passieren"

Marc Zwiebler [Foto für badzine.de: Mark Phelan]
Von Bernd-Volker Brahms
"Wir gucken jetzt nicht zu viel auf unsere Gegner, sondern konzentrieren uns auf uns selbst", sagte Chef-Bundestrainer Holger Hasse nach der Auslosung für das olympische Badmintonturnier am Dienstag. Teilweise hatten die deutschen Spieler Hammerlose erwischt, so dass für einen Einzug in die K.o.-Runde großartige Leistungen erforderlich sind. Und die traut Hasse seinen sieben Schützlingen zu, die sich für das Turnier in Rio de Janeiro (11.-20- August) qualifiziert haben.
Einzig der 32-jährige deutsche Serienmeister Marc Zwiebler (Bischmisheim) hat als Nummer zwölf der Setzliste für die Gruppenphase "machbare Aufgaben" zugelost bekommen. Aber auch für Marc Zwiebler hängen die Trauben für einen avisierten Medaillengewinn reichlich hoch. Nach den beiden Gruppengegnern Scott Evans aus Irland und dem brasilianischen Lokalmatador Ygor Coelho de Oliveira könnte im Achtelfinale Europameister Viktor Axelsen warten. "Die Auslosung ist völlig in Ordnung", sagte Zwiebler, wenngleich die Aufgabe gegen den an Position vier gesetzten Dänen sehr schwer werden könnte. "Axelsen muss sich allerdings auch erst einmal in seiner Gruppe durchsetzen", sagte der neunfache deutsche Meister. Axelsen hat in seiner Gruppe mit dem Thailänder Boonsak Ponsana und dem Koreaner Lee Dong Keun die beiden stärksten nichtgesetzten Spieler zugelost bekommen.

"Bei den hohen Zielen, die wir uns gesetzt haben, gibt es keinen leichten Weg", sagte Bundestrainer Holger Hasse mit Blick auf das Tableau für Marc Zwiebler. "Natürlich möchte ich soweit kommen wie es geht. Und ja, ich muss auch den Anspruch haben, um eine Medaille mitzuspielen. Dafür werde ich alles geben", sagte der gebürtige Bonner, der nach Peking und London zum dritten Mal bei Olympischen Spielen dabei ist. Er sei wenig aufgeregt und gehe die Aufgabe hochkonzentriert an, wenngleich er sich zum ersten Mal den Luxus gönnt, bei der Eröffnungsfeier im Stadion dabei zu sein. Grund ist allerdings der Zeitplan, da die Badmintonspieler - anders als bei vorherigen Olympischen Spielen - erst später in der ersten Woche einsteigen. "Sonst musste ich ja immer gleich am Tag nach der Eröffnungsfeier spielen, da war immer klar, dass ich nicht dabei sein kann", so Zwiebler.
Natürlich möchte ich soweit kommen wie es geht. Und ja, ich muss auch den Anspruch haben, um eine Medaille mitzuspielen. Dafür werde ich alles geben.
Marc Zwiebler

"Meine Gruppe ist machbar", sagt Zwiebler. Gegen den 32-jährigen Scott Evans hat er bereits 2008 in Peking in der ersten Runde gespielt und gewonnen. Und gegen den erst 19-jährigen Brasilianer Ygor Coelho de Oliveira, der in einer Favela in Rio de Janeiro das Badminton spielen erlernte, wird es sicherlich einige Stimmung in der Halle geben. "Ich fühle mich gut", sagte Zwiebler, der in der vergangenen Woche noch mit einigen europäischen Spitzenspielern in Birmingham trainiert hat, unter anderem mit Scott Evans. Am kommenden Donnerstag geht es nach Brasilien.


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