Badminton Open Saarbrücken

International 2015.02.28

German Open: Halbfinale ohne Michael Fuchs und Birgit Michels

German Open: Halbfinale ohne Michael Fuchs und Birgit Michels
Trotz Niederlage von Birgit und Michael: die Fans in der RWE-Halle freuten sich über Klasse-Badminton. [Foto/LIVE: Sven Heise]
Von Claudia Pauli/Sven Heise/Patrick Dumke
Die Weltranglistenzehnten Michael Fuchs und Birgit Michels haben bei den YONEX German Open Badminton Championships den Einzug ins Halbfinale des Mixedwettbewerbs verpasst. Die an Nummer vier gesetzten Olympiafünften von London verloren am Freitag ihre Viertelfinalpartie gegen die Geschwister Sam und Chloe Magee mit 21:15, 14:21, 16:21.
Damit sind bei dem für den Deutschen Badminton-Verband (DBV) bedeutsamsten Turnier alle Lokalmatadore ausgeschieden.

Die irischen Weltranglisten-28. durften hingegen im insgesamt fünften Aufeinandertreffen mit den Deutschen Meistern den ersten Sieg bejubeln. Zuletzt hatten Michael Fuchs und Birgit Michels anlässlich der Badminton Swiss Open im März 2014 in zwei engen Sätzen gegen Sam Magee und dessen für den TV Refrath in der 1. Badminton-Bundesliga aufschlagende Schwester gewonnen.

"Das war unsere schlechteste Turnierleistung hier. Wir haben schlecht aufgeschlagen und phasenweise auch schlecht angenommen. Das war, denke ich, kein schönes Spiel für die Zuschauer – mit vielen nur sehr kurzen Ballwechseln und sehr zerfahren. Die Magees haben es ab Ende des zweiten Satzes besser gemacht in der Aufschlagsituation, haben dann das Spiel gedreht und auch verdient gewonnen", zog der 32 Jahre alte Michael Fuchs ein Fazit.

Chef-Bundestrainer Holger Hasse ergänzte: "Es ist natürlich schade, dass Michael und Birgit verloren haben, aber sie haben heute nicht ihr bestes Badminton gespielt. Man merkt, dass Birgit noch etwas Trainingsrückstand hat, die letzte Frische und Konzentration haben heute gefehlt. Das wird ganz anders aussehen, wenn Birgit wieder voll im Training ist und die beiden wieder mehr Turniere zusammen spielen. Die beiden haben heute in jedem Fall Potenzial gezeigt und super gekämpft. Sie haben stets versucht, ihre Chance zu suchen. Zugleich muss man den Iren zugestehen, dass sie das sehr gut gemacht und clever gespielt haben. Sie waren heute Abend einfach die Besseren."

Nachdem Birgit Michels im Sommer vergangenen Jahres angekündigt hatte, sich nach der Weltmeisterschaften 2014 in Kopenhagen sukzessive vom Leistungssport zurückzuziehen und den Schwerpunkt auf ihre berufliche Karriere – eine Ausbildung zur Erzieherin – zu legen, entschied sie sich kürzlich, weiterzumachen – mit dem Ziel, sich für die Olympischen Spiele 2016 in Rio de Janeiro/Brasilien zu qualifizieren. "Wir sind natürlich froh darüber und haben unsererseits die Entscheidung getroffen, mit Birgit Michels und Michael Fuchs im Mixed in die Olympiaqualifikation zu gehen. Als aktuelle Weltranglistenzehnte haben sie eine sehr gute Ausgangsbasis", so Holger Hasse. Die 30 Jahre alte Birgit Michels nahm bereits zweimal an dem Großereignis teil: 2008 hatte sie sich zusammen mit Kristof Hopp für die olympischen Mixedwettbewerbe qualifiziert, 2012 gelang ihr dies an der Seite von Michael Fuchs.

Chef-Bundestrainer zieht zweigeteiltes Fazit

Holger Hasses Fazit zu den YONEX German Open 2015 fällt zweigeteilt aus: "Zum einen standen bei uns ein Stück weit die Verletzungssorgen im Vordergrund, mit denen wir in das Turnier gegangen sind und die uns bereits bei der Mixed-Team-EM Mitte Februar zu schaffen gemacht haben: Marc Zwiebler und Johannes Schöttler sind ausgefallen, außerdem hatten wir mit Trainingsrückständen und kleineren Krankheiten zu kämpfen. Das betrifft in erster Linie die Top-Leute. Insofern war es schwierig, 2015 ein Top-Ergebnis zu erzielen. Zum anderen haben zahlreiche junge Leute und Leute aus der ‚zweiten Reihe‘ fantastische Leistungen gezeigt. Dazu zählen Fabian Roth und Max Schwenger und Josche Zurwonne, die hervorragend Doppel gespielt haben. Sie haben auf einem tollen Level gespielt, leider hat es im Achtelfinale nicht ganz gereicht. Max ist heute Nacht krank geworden, er hatte schon eine Erkältung in den Knochen. Er hat sein Potenzial gezeigt – wie viele andere. Das Niveau hier ist Weltklasse. In manchen Feldern ist das Turnier besser besetzt als die All England – und dabei handelt es sich immerhin um ein Superseries Premier-Turnier."

Der Coach blickt bereits in die Zukunft: "Wir gucken Richtung Olympiaqualifikation. Die wichtigste Phase für uns ist die von Mai 2015 bis April 2016. Darauf möchten wir unsere Athleten gut vorbereiten, um dann in den Marathon zu gehen, der ein Jahr dauert. Ich bin zuversichtlich – unsere Leute sind in der Weltrangliste gut platziert. Ich bin mir sicher, dass wir unsere Leute in drei Monaten, wenn die Olympiaqualifikation startet, so gut vorbereitet haben, dass sie eine super Olympiaquali spielen", meint Holger Hasse.

Weltklasse-Athleten im Halbfinale

In den Halbfinalspielen in Mülheim an der Ruhr stehen sich am Samstag zahlreiche Top-Stars der internationalen Badmintonszene gegenüber. Im Dameneinzel misst sich Welt- und Europameisterin Carolina Marin (Spanien) mit Titelverteidigerin Sayaka Takahashi (Japan). Die beiden standen sich bereits 2014 im Halbfinale gegenüber. Im Vorjahr setzte sich die Asiatin mit 18:21, 21:13, 21:19 gegen die Spanierin durch. Im Herrendoppel schlagen die Vize-Europameister Mads Conrad-Petersen/Mads Pieler Kolding (Dänemark) gegen die Japaner Hiroyuki Endo/Kenichi Hayakawa auf und im Mixed spielen die Vize-Europameister Mads Pieler Kolding/Kamilla Rytter Juhl (Dänemark) gegen die Iren Sam und Chloe Magee.


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