Badminton Open Saarbrücken

Kolumne 2021.11.15

Badminton-Legende Michael Fuchs

Badminton-Legende Michael Fuchs
Von Redaktion
Einer der erfolgreichsten Spieler ist heute Bundestrainer für den Nachwuchs.
Badminton erfreut sich großer Beliebtheit und ist eine populäre Freizeitbeschäftigung für Spieler jeder Altersklasse. Diese Sportart ist bei vielen Hobbysportlern bekannt, aber nur wenige Spieler schaffen es in den Profibereich. Dabei gibt es den Deutschen Badminton-Verband e. V. (DBV) seit dem 18. Januar 1953. Mit 16 Landesverbänden wird der DBV von einem fünfköpfigen Präsidium geleitet, dem der DBV-Präsident vorsitzt. Präsident Thomas Born steht 3.258 Vereinen mit mehr als 180.000 Mitgliedern vor. Eine breite Basis für diese Sportart ist also gewährleistet. Dennoch ist Badminton im Profibereich eine Randsportart in Deutschland.

Doch durch das starke Vereinsleben und die kontinuierliche Zunahme als Freizeitsport hat Badminton eine solide „Fanbase“. Vor allem bei Großveranstaltung wie Olympia oder Weltmeisterschaften ist die mediale Präsenz gegeben und im Portfolio der Wettanbieter mit deutscher Lizenz findet man die Spiele zunehmend in eigenen Kategorien und nicht nur mehr unter „weitere Sportarten“. Auch wenn hier noch sehr viel Aufholbedarf zu Fußball, Tennis oder Handball gegeben ist, wächst die Badminton-Lobby kontinuierlich. Mitverantwortlich dafür ist einer der erfolgreichsten Spieler, den der Deutsche Badminton-Verband hervorgebracht hat - Michael Fuchs. Durch seine internationalen Erfolge war er gerade zu Zeiten von Olympia mit seiner Doppel-Partnerin Birgit Overzier nicht nur medial präsent, sondern auch bei den Buchmachern hoch im Favoritenkurs. Zudem war er einer der Sportler, die Badminton in der Bundesrepublik bekannt gemacht haben. Durch die großen Erfolge entstand eine wachsende Fan-Gemeinde und Badminton wurde für viele Hobbysportler interessant. Heute ist Fuchs im Auftrag des deutschen Badminton Nachwuchses als Trainer tätig.

Fuchs seit Anfang des Jahres Bundestrainer für den Nachwuchs

Nach Rio 2016 beendete Fuchs im Alter von 34 Jahren seine Profikarriere. Im Anschluss war er schon in verschiedenen Trainerpositionen tätig und seit Januar 2021 unterstützt er den DVB als Bundestrainer für den Nachwuchs mit seiner Expertise und seiner großen Erfahrung in internationalen und nationalen Wettbewerben. Mit Fuchs wurden auch noch die Nationalspielerin Johanna Goliszewski sowie der ehemaligen Herrendoppel- und Mixed-Spieler Jeppe Ludvigsen als Trainer für den Spitzenverband verpflichtet. Ein schlagkräftiges Trainer-Trio, das einen enormen Erfahrungsschatz mit in den Deutschen Badminton-Verband bringt.

Fuchs ist in seiner Funktion zuständig für die U19-Nationalmannschaft und trainiert die Jugendlichen am Bundesstützpunkt Einzel O19/Jugend in Mülheim an der Ruhr (Nordrhein-Westfalen). Der heute 38-jährige A-Trainer ist Diplom Sportwissenschaftler und bringt so auch das notwendige theoretische Know-how mit. Sportlich hat er mehrmals deutsche Badminton Geschichte geschrieben in seiner knapp 15-jährigen aktiven Karriere als DBV-Spieler. Ein weiterer Vorteil für diese Position: Er kennt die Strukturen und viele handelnde Personen. Auch wenn die aktuelle Ausnahmesituation die laufenden Pläne immer wieder bremst, hat Fuchs schon einiges umsetzen können und hat noch viele vor, für seine U19-Mannschaft.

Karriere und die größten Erfolge von Fuchs

Zum Badminton kam Fuchs durch seine Eltern, die dem Sport aktiv nachgingen und ihn bereits im jungen Alter an die Disziplin heranführten. Der größte Erfolg von Michael Fuchs war gleichzeitig der größte Erfolg in der deutschen Badmintongeschichte. Er erreichte 2012 in London das Viertelfinale und wurde so zur deutschen Badminton-Legende. Er war einer der herausragendsten Doppel- und Mixed-Spieler mit unzähligen internationalen Erfolgen. Der gebürtige Bayer feierte gemeinsam mit der Sportlerin Birgit Overzier im gemischten Doppel die größten Erfolge. Sie waren ein schlagkräftiges Duo mit zahlreichen Siegen bei internationalen Turnieren:

- Sieger der Bitburger Open (2010, 2013)
- Sieger der US Open (2010)
- Gewinner der Canada Open (2011)
- Sieg des London Grand Prix Gold (2013)
- Zudem zogen sie bei den Super-Series-Turnieren in Australien, Japan und bei den French Open jeweils ins Endspiel ein.

Das Duo Fuchs/Overzier erreichte in der Weltrangliste die Top Ten und war im Jahr 2014 mit Rang Nummer sechs auf dem ultimativen Karrierehoch. Noch erfolgreicher war Fuchs jedoch im Herrendoppel bei Europameisterschaften. Hier zog er im schwedischen Karlskrona gemeinsam mit Oliver Roth ins Finale ein. Mit Spielpartner Ingo Kindervater erreichte er 2010 in Manchester den dritten Platz und somit die Bronzemedaille. Bei den Olympischen Spielen war Michael Fuchs zweimal vertreten. Weitere Erfolge des Bundestrainers:

- Siege bei den Norwegian International, Scottish Open, Swedish International Stockholm und Bitburger Open Saarbrücken
- 2006, 2007, 2008, 2009, 2010 und 2015 wurde er mit dem 1. BC Saarbrücken-Bischmisheim Mannschaftsmeister
2010 gewann er mit seinem Club den Europapokal
- Mehrfach Gold erreichte er auch in den Einzeldisziplinen
- Bei der Europameisterschaft 2010 sicherte er sich die Bronzemedaille, 2012 Silber
- Gold gab es 2013 bei der Europameisterschaft für gemischte Mannschaften in Russland.

Michael Fuchs spielte für folgende Vereine

- TV Marktheidenfeld von 1991 bis 2000
- SV Fortuna Regensburg von 2000 bis 2002
- VfB Friedrichshafen von 2002 bis 2003
- 1. BC Saarbrücken-Bischmisheim ab 2003

Zudem spielte Fuchs mit zahlreichen ebenso erfolgreichen Partnerinnen und Partnern. Darunter Birgit Michels, Annekatrin Lillie, Roman Spitko, Peter Käsbauer oder Johannes Schöttler. Durch seine sportliche Vergangenheit ist Michael Fuchs bestimmt eines der besten Vorbilder für die junge Badmintongeneration. Zudem weiß er, worauf es ankommt und wie man die Talente so ausbildet, dass man auch international erfolgreich werden kann. Definitiv eine lobenswerte Personalentscheidung des DBV.


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