Badminton Open Saarbrücken

Bundesliga 2023.04.18

Bischmisheim bucht das Ticket fürs „Finale dahemm“

Bischmisheim bucht das Ticket fürs „Finale dahemm“
[Foto: BCB]
Von David Benedyczuk
Der 1.BC Saarbrücken-Bischmisheim hat es geschafft und sich erneut für das Final Four um die deutsche Mannschaftsmeisterschaft qualifiziert.
Im Playoff-Viertelfinale bezwang der Vizemeister am Sonntag die Gäste von Blau-Weiß Wittorf-Neumünster souverän mit 4:1 und freut sich nun auf das Endturnier in eigener Halle.

„Es war wirklich hart. Ich habe mich auf dem Court anfangs nicht wirklich wohl gefühlt, hatte kein Vertrauen in mein Spiel“, sagte Daniel Nikolov nach seinem engen Fünfsatz-Match im Playoff-Viertelfinale der 1. Badminton-Bundesliga. Mit einem 4:1-Sieg über den Bundesliga-Hauptrunden-Sechsten Blau-Weiß Wittorf schaffte der 1.BC Saarbrücken-Bischmisheim am Sonntag an der Saarbrücker Hermann-Neuberger-Sportschule die erneute Qualifikation für das Final Four um die Meisterschaft, das am 29. und 30. April mit dem BCB als Gastgeber über die Bühne geht. Der Bulgare Nikolov, im zweiten Herreneinzel eine veritable Bank bei den Saarländern, musste dabei deutlich mehr kämpfen als sein Team an sich. Im Duell mit Wittorfs Dänen Søren Toft Hansen verlor Nikolov die ersten beiden Durchgänge. Es sah nach einer der für den Bulgaren seltenen Niederlagen aus (Hauptrundenbilanz: 15:1 Siege) – doch der 24-Jährige zog den Kopf nochmal aus der Schlinge: „Auf einmal war das Adrenalin doch da und der Kampfgeist geweckt“, sagte Nikolov nach seinem 9:11, 4:11, 11:9, 11:8, 11:4-Comeback-Sieg über Toft Hansen: „Dadurch habe ich wieder mehr Badminton gespielt und war nicht mehr so verkopft. Ich bin froh, dass ich nochmal zurückgekommen bin und den Punkt für mein Team geholt habe.“

Es war der entscheidende vierte Zähler für den BCB. Priskila Siahaya spielte daraufhin ihr Dameneinzel gegen Manja Oldhaver nach klar gewonnenem erstem Satz (11:4) nicht mehr weiter und schenkte die Partie ab – ein Punkt ging daher an die Gäste aus Schleswig-Holstein. Zuvor hatte Mads Christophersen sein Herreneinzel für den BCB gewonnen. Der Däne bezwang seinen Kontrahenten Matthias Kicklitz in vier Sätzen 11:6, 11:3, 7:11, 12:10 und revanchierte sich damit für die bittere Niederlage im Bundesliga-Duell im vergangenen Oktober bei den Neumünsteranern, als Kicklitz sich knapp in fünf Sätzen behauptet hatte (12:10, 4:11, 6:11, 12:10, 11:7). „Mads hat wirklich super gespielt“, lobte BCB-Teammanager Peter Käsbauer und ergänzte mit Blick auf die Auswirkungen von Christophersens damaliger Niederlage: „Das Witzige ist: Hätte er in der Hauptrunde so gespielt und seine Partie gegen Kicklitz damals gewonnen, hätten wir das Viertelfinale gar nicht spielen müssen“. Durch die Niederlage verpasste der BCB seinerzeit knapp einen möglichen 6:1-Sieg, der einen Zähler mehr gebracht hätte. Am Ende der Hauptrunde waren der Tabellenzweite SV Fun-Ball Dortelweil und der Dritte Bischmisheim punktgleich. Nur wegen der höheren Anzahl an Siegen lagen die Hessen im Ranking vor den Saarländern und qualifizierten sich direkt für das Final Four um die Meisterschaft.

Dort kommt es am Samstag, den 29. April in der Saarbrücker Joachim-Deckarm-Halle nun zum Halbfinal-Duell zwischen dem BCB und Dortelweil. Das andere Halbfinale bestreiten der Deutsche Meister und Hauptrunden-Sieger 1.BC Wipperfeld und der TV Refrath, der sich mit einem 4:3 beim SC Union Lüdinghausen ebenfalls über das Playoff-Viertelfinale für das Endturnier qualifizieren konnte. Für den BCB legten am Sonntag gegen Wittorf das erste Herrendoppel und das Damendoppel die Basis. Der Niederländer Ruben Jille und sein französischer Partner Julien Maio, zuletzt Doppel-Viertelfinalist beim international topbesetzten Super 300-Turnier im französischen Orléans, ließen Jonathan Dresp und dem Ex-Bischmisheimer Patrick Scheiel bei ihrem 11:6, 11:3, 11:7-Erfolg keine Chance. Ebenso klar behaupteten sich Isabel Lohau und Linda Efler bei den Damen gegen Oldhaver und Franziska Volkmann, die ebenfalls länger für den BCB gespielt hat. Sie siegten mit 11:7, 11:1 und 11:7.

„Unser Spiel war gut. Wir haben es souverän gemacht. Überhaupt war es von allen eine sehr gute Performance, auch wenn Daniel es in seinem Spiel ein bisschen spannender gemacht hat“, sagte BCB-Neuzugang Linda Efler, die sich nun auf ihr erstes Final Four mit den Saarländern freut. Teammanager Käsbauer lobte ebenfalls die geschlossen gute Teamleistung: „Das Herrendoppel hat super angefangen und eine richtig starke Leistung gezeigt. Bel und Linda haben ihr Spiel auch super durchgezogen. Daniel stand anfangs ein bisschen neben sich, hat durch extremen Kampf dann aber doch noch die Wende geschafft. Großen Respekt, dass er nicht aufgegeben hat“, sagte Käsbauer und ergänzte: „Wir sind froh, dass es nach vier Spielen klar war.“ Im Halbfinale des Final Four wartet nun mit Dortelweil eine deutlich schwerere Aufgabe – doch nicht nur wegen des Heimvorteils sind sie beim BCB optimistisch, auch in diesem Jahr wieder ins Endspiel um die Meisterschaft einziehen zu können. Bei den bisherigen fünf Auflagen gelang das jedes Mal, drei Mal gewann Bischmisheim auch den Titel, unter anderem 2018, als das Final Four zum ersten Mal in der saarländischen Landeshauptstadt ausgetragen worden war.


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Tabelle
11. BC Bischmisheim1227
2TV Refrath1222
31. BV Mülheim1221
41. BC Beuel1219
5Union Lüdinghausen1217
6TSV 1906 Freystadt 1217
7SV Fun-Ball Dortelweil1212
8TSV Trittau1210
91. BC Wipperfeld1210
10Blau-Weiss Wittorf-NMS129