International 2024.08.03

Carolina Marin nimmt nächste Hürde zum Gold

Carolina Marin nimmt nächste Hürde zum Gold
Ohne Probleme im Olympia-Halbfinale: Carolina Marin [Foto/LIVE: BadmintonPhoto]
Von Bernd-Volker Brahms
Olympia: 31-jährige Spanierin schlägt im Viertelfinale Japanerin Ohori in zwei Sätzen.
Die 31 Jahre alte Spanierin Carolina Marin ist weiterhin dabei, zur besten Spielerin aller Zeiten zu werden. Die Olympiasiegerin von 2016 qualifizierte sich heute (3.8) durch einen lockeren 21:13, 21:14-Sieg im Viertelfinale über die 27-jährige Japanerin Aya Ohori für die Vorschlussrunde und ist damit dicht dran an einer zweiten olympischen Medaille.

Im Vorfeld des Turniers von Paris sagte Marins Langzeit-Coach Fernando Riva, dass sich seine Spielerin in einer ausgezeichneten Form befinde, vermutlich sogar in der Form ihres Lebens. Und auch Carolina Marin sagte, dass sie sehr fokussiert auf den Erfolg ist: "Seit meiner schweren Verletzung kurz vor den Olympischen Spielen von Tokio vor drei Jahren denke ich an diese Momente, wieder zurück zu sein", sagte Marin im Vorfeld. Marin hatte sich zweimal nacheinander einen Kreuzbandriss am Knie zugezogen - und musste sich langsam an die Weltspitze zurück arbeiten.

Es habe sich seit ihrer Goldmedaille vor acht Jahren viel geändert. "Ich spiele jetzt gegen Gegnerinnen, die sind acht, neun Jahre jünger als ich", sagte die 31-Jährige. Außerdem habe sich das gesamte Damen-Badminton seither verändert. "Allein die Ballwechsel dauern in der Regel länger", sagt die dreifache Weltmeisterin und siebenfache Europameisterin.

Marin wird es im Halbfinale mit He Bingjiao zu tun bekommen. Die 27-jährige Chinesin besiegte ihre Landsfrau und amtierende Olympiasiegerin Chen Yu Fei mit 21:16, 21:17. He stand in den vergangenen Jahren immer im Schatten der Olympiasiegerin. Bei den Olympischen Spielen in Tokio hatten sich beide im Halbfinale ein langes Dreisatzmatch geliefert. He verlor nicht nur dieses, sondern später auch das Bronzespiel. Diesmal möchte die 1,68 Meter große Spielerin sicherlich höher hinaus.

Das innerchinesische Duell wurde diesmal in zwei Sätzen nach 55 Minuten von He Bingjiao entschieden. Chen Yu Fei wirkte dabei das ganze Spiel über etwas träge. Beide Spielerinnen musste von der iranischen Schiedsrichterin Hermin Armin Mehr mehrfach zu einem flotteren Spiel aufgefordert werden.

Im zweiten Halbfinale im Dameneinzel treffen in Paris am Sonntag die Weltranglistenerste und amtierende Weltmeisterin An Se-Young und die Indonesierin Gregoria Mariska Tunjung aufeinander. Die 22-jährige Koreanerin An Se Young hatte im Viertelfinale einige Anlaufschwierigkeiten, ehe sie ihr starkes Angriffsspiel gegen die zweifache japanische Weltmeisterin Akane Yamaguchi mit 15:21, 21:17, 21:8 durchsetzen konnte. Die junge Koreanerin, die im vergangenen Jahr nicht nur die WM gewonnen hatte, sondern auch rekordmäßige acht Turniere der World Tour gewann, fiel nach dem Matchball auf die Knie und stieß einen Jubelschrei aus. Man konnte ihrem Spiel kaum anmerken, dass sie immer noch an Knieproblemen leidet. An diesen leidet sie seit den Asian Games im Oktober 2023. Ihr rechtes Bein war gleich dreifach bandagiert.

Ihre Halbfinalgegnerin Tunjung aus Indonesien konnte sich im Viertelfinale gegen die 29-jährige Thailänderin Ratchanok Intanon mit 25:23, 21:9 durchsetzen. Intanon, die 2013 als 18-Jährige die WM gewonnen hatte, war ungesetzt in die Runde der letzten Acht vorgedrungen. Sie konnte das Spiel im ersten Satz lange offen gestalten, hatte zum Ende hin aber keine Chance mehr. Gregoria Tunjung kann mit ihrem Einzug in die Medaillenrunde die Bilanz der erfolgsverwöhnten Indonesier bei diesen Olympischen Spielen noch etwas aufbessern. Die 25-Jährige ist die letzte Medaillenhoffnung für die Südostasiaten. Sie wandelt auf den Spuren der legendären Susi Susanti, die in der Dameneinzel-Disziplin bei der olympischen Premiere von Badminton 1992 in Barcelona Gold gewinnen konnte.

Nach der Performance am heutigen Tag spricht vieles für ein Endspiel zwischen der Spanierin Carolina Marin und der Koreanerin An Se Young - ein wahres Generationenduell.

Die besten Wettanbieter für Olympia

Anzeige


Anzeige