International 2024.07.28

Der Hexenkessel von Paris

Der Hexenkessel von Paris
Die Arena Porte de la Chapelle in Paris ist Austragungsort der Badminton-Bewerbe [Foto/LIVE: BadmintonPhoto]
Von Bernd-Volker Brahms
Olympische Spiele: In der Badminton-Arena herrscht eine einmalige Stimmung.
Schon vor der Halle bringen freundliche Olympiahelfer die Zuschauermassen in Stimmung. Eine Frau sitzt mit einem Megaphon auf einem Hochsitz und roft "Allez les bleus" - den Schlachtruf der Franzosen. Viele Zuschauer in der langen Warteschlange stimmen mit ein. Einige lassen sich am Wegesrand noch die nationalen Farben "Weiß, blau und rot" mit Stiften auf die Wangen malen.

Zu jeder Session beim Badminton stehen die Menschen Schlange, um in die nagelneue Halle, die erst im Januar dieses Jahres fertiggestellt worden ist und wo die Badminton French Open im März eine der Eröffnungsveranstaltungen waren. Schon da war klar, dass es bei den Olympischen Spielen in dieser besonderen Arena heiß zugehen wird. 7600 Zuschauer passen beim Badminton hinein. Die Tribünen sind steil ausgerichtet, was die Halle zu einem richtigen Kessel macht.

Ohrenbetäubender Lärm schallt durch die La Porte de la Chapelle Arena im Norden von Paris. Die Atmosphäre in der Halle setzt für Badminton ganz neue Maßstäbe - zumindest für europäische Verhältnisse. In Asien gehen die Zuschauer insbesondere beim Thomas- und Uber Cup ähnlich enthusiastisch mit.

"Es ist etwas ganz Besonderes, hier auf das Feld zu gehen", sagt der 28-jährige deutsche Vizemeister Fabian Roth, der am Sonntag sogar auf dem Center-Court gegen den Inder Prannoy H.S. antreten durfte. 7600 Zuschauer sind in der vollbesetzten Arena dabei. Seit mehr als einem Jahr ist das Turnier komplett ausverkauft.

Schon um 08:30 Uhr morgens ist die Halle voll besetzt, wenn an den übrigen olympischen Austragungsorten noch nichts los ist. Zwischen 24 und 200 Euro müssen die Fans berappen. An den ersten Turniertagen müssen drei Tickets am Tag gekauft werden, um die gesamte Action sehen und erleben zu können.

An den ersten beiden Tagen gab es insbesondere volle Unterstützung durch die gesamte Halle, wenn französische Akteure auf dem Feld vertreten waren. Leider gabe es bisher für die Equipe gegen asiatische Gegner einige bittere Niederlagen. Aber auch da applaudieren die zumeist französischen Zuschauer fair. Sie zeigen sich zwar als lautstarkes, aber auch fachkundiges Publikum. Sie gehen auch gerne emotional mit, wenn Spieler eine Schiedsrichterentscheidung "challengen". Oft bricht das etwas rebellische Temperament der Franzosen durch, wenn die Spieler dann auch noch recht bekommen.

Erfahrungsgemäß steigert sich bei Olympischen Spielen die Stimmung zum Ende hin noch zusätzlich. Die Emotionen bringen die Aktuere zu Höchstleistungen. Kaum zu glauben, dass das hier in Frankreich nach den beiden enthusiatischen Auftakttagen noch steigerungsfähig ist.

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