Badminton Open Saarbrücken

Stars 2021.03.01

Hassbotschaften gegen Hans-Kristian Vittinghus

Hassbotschaften gegen Hans-Kristian Vittinghus
Hans-Kristian Vittinghus [Foto/Archiv: BadmintonPhoto]
Von Redaktion
Zahlreiche Badmintonstars sind auf den großen Social Media-Plattformen wie Facebook und Instagram vertreten und agieren so mit ihren Fans. Aber sie werden auch oft zum Ziel von üblen Beleidigungen, Hassbotschaften und sogar Todesdrohungen.
„Er schrieb, mein Vater sei tot und meine Mutter würde sterben. Ich habe auch mehrere Nachrichten von Leuten erhalten, die schreiben, dass sie hoffen, mein Flugzeug stürze ab."

Das erzählt der dänische Badmintonstar Hans-Kristian Vittinghus der Tageszeitung B.T. Er hat diese Nachrichten in der letzten Zeit im großen Umfang erhalten.

"Es ist dann irgendwann einfach zu viel. Als ich in Thailand gegen Rasmus Gemke verlor, schrieb mir jemand sieben oder acht Nachrichten auf meinem Facebook-Profil und bedrohte mich und meine Familie."

Vor allem nach knappen Niederlagen, in denen er eine Führung noch abgeben musste, erhält der 35-jährige Vittinghus extreme Hassbotschaften. "Der Inhalt der Nachrichten ist unterschiedlich. Es kann alles sein, von Beschimpfungen ("Loser") bis zu Todesdrohungen", sagt er.

Gegenüber B.T. äußert Vittinghus, dass er "solche Nachrichten nur bedingt ernst nehmen könne". Ärgern tun sie ihn dennoch.

Manchmal antwortet er sogar auf die Nachrichten: "Jedesmal löst es das Gefühl in mir aus, dass ich ihnen schreiben muss, wie lächerlich sie sind."

Vittinghus erklärt, wie es in einigen Fällen einen etwas überraschenden Effekt hatte. „Ich habe tatsächlich manchmal erlebt, wenn ich mich entscheide zu antworten, dass sie ein schlechtes Gewissen haben, sich entschuldigen und sich als Fans herausstellen. Es gibt auch einige, die es ignorieren. Es sind die wenigsten, die sich dann melden und einen weiterhin beschimpfen."

Oft teilt Vittinghus die Nachrichten auch auf seinen Kanälen und macht sie damit öffentlich. "Es ist nicht so, dass ich es lustig finde, aber es ist so verrückt, dass man fast ein bisschen ironisch davon Abstand nehmen muss", erklärt Hans-Kristian Vittinghus.

Im dänischen Sportverband (DIF) nimmt man die Drohungen ernst. "Wir distanzieren uns sehr stark davon und sind derzeit dabei, das Risikoprofil in allen Sportarten aufzudecken. Unsere Sportler und Sportlerinnen könnten durch Hassbotschaften und Morddrohungen so belastet und unter Druck gesetzt werden, dass Sie plötzlich versucht sein könnten, Spielmanipulationen vorzunehmen", sagt Poul Broberg, Pressesprecher beim DIF.

B.T. hat einige der Botschaften an Hans-Kristian Vittinghus veröffentlicht.


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