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Stars 2023.03.20

Morten Frost genießt die „schwierige Aufgabe“, den englischen Badmintonsport wieder aufzubauen

Morten Frost genießt die „schwierige Aufgabe“, den englischen Badmintonsport wieder aufzubauen
Badminton-Legende Morten Frost [Foto/Archiv: BadmintonPhoto]
Von Redaktion
Die dänische Badminton-Legende Morten Frost baut nach jahrelangen Schwierigkeiten das britische Elite-Badminton wieder auf. Frost akzeptiert, dass er vor einer „harten Aufgabe“ ohne schnelle Lösungen steht.
Doch die ehemalige Nummer eins der Welt genießt die Herausforderung und hat eine langfristige Vision, von der er hofft, dass sie schließlich zum Erfolg führen wird.

Frost, der letztes Jahr als 'Performance Director' bei 'Badminton England' (BE) angestellt wurde, ist der Meinung, dass der Sport in Großbritannien bereits mehr als eine Generation von Spielern aufgrund drastischer Kürzungen der Verbandssubventionen im Jahr 2016 verloren hat.

Nachdem BE für jeden der vorherigen drei olympischen Zyklen von UK Sport (englischer Sportverband) Summen von rund oder mehr als 5 Millionen Pfund zugesprochen wurden, kam für Tokio 2020 der große Schock. BE sollte gar keine Förderungen mehr erhalten, nachdem die Leistungsziele nicht erreicht wurden.

BE erhielt zwar später einen Anteil an einem zusätzlichen Finanzierungstopf, aber dieser sechsstellige Betrag reichte nicht aus, um viele Maßnahmen zu finanzieren.

Die Finanzierung für den Zyklus 'Paris 2024' wurde auf viel gesündere 3,2 Millionen Pfund festgesetzt, aber Frost weiß, dass es viel verlorene Zeit zu kompensieren gibt.

„Wir leiden unter den Folgen, seit sechs Jahren keine Finanzierung mehr zu haben“, sagte der 64-Jährige im Gespräch mit "PA News Agency". „Es geht mehr oder weniger um den Wiederaufbau."

„Sechs Jahre klingen nicht viel, aber in Bezug auf Badminton sind es vielleicht zwei oder vielleicht sogar drei Generationen von Spielern, die uns fehlen. Es ist eine schwierige Aufgabe, aber wir arbeiten daran. Es ist sehr herausfordernd und es gibt viele, viele Dinge zu sehen, aber ich genieße es sehr und ich denke, es läuft gut.“

Ein weiteres großes Problem, mit dem man sich auseinandersetzen musste, betraf das Umfeld der Elitespieler.

Im Jahr 2021 gab es großen Krach um Marcus Ellis und Chris Langridge, die in Rio 2016 im Herren-Doppel Bronze gewannen. Aber nicht für die Spiele in Tokio 2020 nominiert wurden.

Das Paar beschwerte sich über die Auswahlpolitik und eine Reihe anderer Aspekte am nationalen Leistungszentrum in Milton Keynes, einschließlich schlechter Kommunikation innerhalb des Verbandes.

„Wir haben uns die Auswahlrichtlinien in den letzten sechs Monaten angesehen und versucht, die Meinung aller dazu zu bekommen“, sagte Frost. „Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir nicht noch einmal in die gleiche Situation geraten werden.“

Das Doppel scheint erneut der wahrscheinlichste Weg für Großbritannien zu sein, um in Paris gut abzuschneiden.

Doch nach den Turbulenzen der letzten Jahre sind die Erwartungen gering und deshalb konzentriert sich Frost um langfristige Strukturen und keine kurzfristigen Erfolge.

„Es ist immens wichtig, gut abzuschneiden, aber wir müssen realistisch sein und sagen, dass wir nur wenige Chancen auf eine Medaille haben“, sagte Frost gegenüber der Nachrichtenagentur "PA News Agency".

„Wir schauen nicht nur auf Paris. Wir haben einen sehr langfristigen Ansatz und blicken zehn Jahre in die Zukunft. Es geht auch darum, was bei den Olympischen Spielen 2028 und 2032 passiert.“


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