Lee Yang und Wang Chi-Lin erneut Olympiasieger im Herrendoppel

Die Goldmedaille im Herrendoppel gewannen – wie schon in Tokio vor drei Jahren - die Taiwanesen Lee Yang (28) und Wang Chi-Lin (29). Sie besiegten die an Position eins gesetzten Chinesen Liang Wei Keng (23) und Wang Chang (23) mit 21:17, 18:21, 21:19. Die Atmosphäre in der Halle war im wahrsten Sinne des Wortes ohrenbetäubend. Die Fanlager schaukelten sich dabei immer weiter hoch, was zu einer Stimmung führte, die man beim Badminton wohl sonst nur in Asien erleben kann.

Mit zur aufgeheizten Stimmung hatte möglicherweise auch ein Vorfall beigetragen, der zwei Tage zuvor stattgefunden hatte, als im Viertelfinale des Herreneinzel der Taiwanese Chou Tien Chen beteiligt war. Ein Mann aus dem chinesischen Fanlager war einen taiwanesischen Fan körperlich angegangen, der ein Banner mit der Aufschrift „Taiwan go for it“ hochgehalten hatte. Zum Hintergrund: China beansprucht die Insel Taiwan als eigenes Staatsgebiet, viele Länder haben das Land nicht anerkannt, bei Olympia darf Taiwan nur unter olympischer Flagge starten.

Am Ende des Endspiels konnte das taiwanesische Herrendoppel, dass in Paris nicht gesetzt war und in den vergangenen drei Jahren nicht allzu große Erfolge vorweisen konnte, Geschichte schreiben. Sie sind nun das einzige Doppelpaar in der Historie des Sportes, das gemeinsam zwei Goldmedaillen gewinnen konnte. Nur der Chinese Fu Haifeng schaffte dies auch – allerdings mit unterschiedlichen Partnern. In Paris hatte kaum jemand die Taiwanesen Lee und Wang auf der Rechnung, die in der Weltrangliste nur auf Paltz 12 geführt sind. Allerdings haben sie in diesem Jahr als erfolgreichste Wertung den Turniersieg bei den YONEX German Open in ihrer Liste.