Badminton Open Saarbrücken

International 2023.04.20

Weltverband hält an Spielerbann fest

Weltverband hält an Spielerbann fest
Die Europameister von 2014: Vladimir Ivanov und Ivan Sozonov [Foto/Archiv: BadmintonPhoto]
Von Bernd-Volker Brahms
Der Badminton-Weltverband BWF will auch weiterhin russische und weißrussische Sportler von den internationalen Turnieren ausschließen. Dies teilte der Verband am Donnerstag (20.4.23) in Kuala Lumpur nach einer Vorstandsitzung der Badminton World Federation (BWF) mit.
Mit Blick auf den Ukraine-Krieg sei man nicht davon überzeugt, dass eine Wiederzulassung der suspendierten Sportler zum gegenwärtigen Zeitpunkt sinnvoll sei. Man müsse die Integrität sämtlicher internationaler Turniere, aber auch die Sicherheit der Spielerinnen und Spieler im Blick haben, sagt Pressechef Lloyd Green in einer Mitteilung.

Der Badminton-Weltverband hatte im März 2022 auf Empfehlung des IOC an die Sportverbände den Ausschluss der russischen und weißrussischen Sportler vorgenommen. Auch mit Hinblick auf die Olympiaqualifikation, die am 1. Mai beim Badminton beginnt, gebe es zu viele ungeklärte Fragen, als das jetzt der Ausschluss aufgehoben werden könne, so Lloyd Green. Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hatte es unlängst den Sportverbänden überlassen, in ihren jeweiligen Sportarten die ausgeschlossen Akteure wieder zuzulassen.

Welche Probleme es geben kann, wenn die strikte Linie verlassen wird, haben die Tennisspieler gesehen, die sich im vergangenen Jahr schwer mit einem Ausschluss von russischen Sportlern getan hatten. Die ATP und die WTA als Spielerorganisationen haben russischen Stars wie Daniil Medvedev und Andrey Rublev bei den Männern und Aryna Sabalenka und Victoria Azarenka aus Weißrussland sowie Daria Kasatkina aus Russland nie ausgeschlossen, obwohl der Weltverband ITF dies eigentlich wollte. Die Organisatoren in Wimbledon entschlossen sich dann aber doch zu einem Startverbot, was wiederum die ATP und WTA dazu veranlasste, für das Turnier keine Weltranglistenpunkte zu vergeben. Ein ähnliches Chaos soll beim Badminton verhindert werden.

Bei der BWF sei man geleitet von dem Prinzip, dass es Sportlern unabhängig von ihrem Pass oder irgendwelcher geopolitischer Vorgänge möglich sein müsse, an Veranstaltungen teilzunehmen. Allerdings habe man nun eine Abwägung vornehmen müssen und alle Interessen sämtlicher Sportler und Veranstalter weltweit berücksichtigen müssen. Das habe zum Beschluss des fortgesetzten Ausschlusses geführt. Man werde die Situation weiter beobachten, heißt es bei der BWF. Man bleibe im offenen Dialog mit sämtlichen Partnern und werde die getroffene Position kontinuierlich auf den Prüfstand stellen.


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