Axelsen holt sich tatsächlich zweites Gold

Vom ersten Punkt der Partie an ließ Viktor Axelsen heute keinen Zweifel daran aufkommen, dass er sich das zweite olympische Gold nach 2021 sichern will. Mit seinem "Powerplay" erdrückte er seinen thailändischen Kontrahenten Kunlavut Vitidsarn geradezu – immerhin amtierender Weltmeister.

Nach 52 Minuten besiegte Axelsen den 23-jährigen Asiaten mit 21:11, 21:11. Im zweiten Satz hatte der erfahrene Viktor Axelsen bereits mit 18:4 geführt, ehe eine kleine Form von Unsicherheit oder Nervosität zu spüren war. Vermutlich wurde ihm schon zu dem Zeitpunkt bewusst, dass er gleich tatsächlich (erneut) ein Stück Badminton-Geschichte schreiben wird.

Kunlavut Vitidsarn konnte noch sieben Punkte erspielen, ehe der zweifache Weltmeister den Deckel draufmachte. Nach dem verwandelten Matchball holte sich Viktor Axelsen eine dänische Fahne und machte damit unter dem Applaus des johlenden Publikums eine Stadionrunde. Anschließend holte er einen Schläger aus der Tasche und überreichte diesen einem offensichtlich dänischen Kind im Publikum – sein Ausdruck dafür, sich bei der Unterstützung der zahlreichen dänischen Fans zu bedanken.

Wie schon 2021 in Tokio bekam Viktor Axelsen die Goldmedaille von seinem Landsmann und Badminton-Weltverband-Präsidenten Poul-Erik Høyer mitüberreicht.

Mit seiner zweiten Goldmedaille wandelte der Däne nun in den Spuren des legendären Lin Dan, der 2008 und 2012 den Olympiasieg feierte. Viktor Axelsen hat allerdings neben seinen zwei Goldmedaillen auch die Bronzemedaille von Rio de Janeiro in der Tasche – die er sich im Bronze-Match gegen eben jenen Lin Dan gesichert hatte.

Lin Dan, der am Montagmorgen noch beim Endspiel im Dameneinzel in der Porte de la Chapelle Arena anwesend war und seine Landsfrau He Bingjiao angefeuert hatte, hat allerdings insgesamt fünf WM-Titel zu Buche stehen.

Im Bronze-Match von Paris setzte sich der Malaysier Lee Zii Jia (26) gegen den 22-jährigen Inder Laksya Sen mit 13:21, 21:16, 21:11 durch. Für Indien wäre es die erste Medaille im Herreneinzel gewesen. Schon der Einzug ins Viertelfinale durch Laksya Sen war für das aufstrebende Badminton-Land eine Premiere.