Badminton Open Saarbrücken

Kolumne 2020.04.01

Ein Blick zurück auf die große Karriere des Lin Dan

Ein Blick zurück auf die große Karriere des Lin Dan
Lin Dan [Foto/Archiv: BadmintonPhoto]
Von Redaktion
Jede Sportart hat ihre ganz großen Athleten. Ob Michael Jordan im Basketball, Messi und Ronaldo im Fußball oder Tom Brady im American Football - all diese Profis haben ihren Sport geprägt, wie kein anderer vor ihnen. Gleiches gilt auch für Lin Dan und Badminton.
Der chinesische Ausnahmesportler ist der erfolgreichste chinesische Spieler der Geschichte und gilt als bester Badmintonspieler aller Zeiten. Auch wenn Lin Dan sein Karriereende noch nicht offiziell verkündet hat, gehen nicht wenige Experten davon aus, dass der zweimalige olympische Goldmedaillengewinner seinen Schläger an den Nagel hängen wird. Wir werfen einen Blick auf die unglaubliche Karriere des Badminton-Superstars.

Der Weg aus der Provinz

Schon iimmer war Lin Dan mit dem Badmintonschläger vertraut. Schon früh ging es für ihn aus seiner Heimat Fujian in die Sportschulen des chinesischen Militärs, wo er sich als Sportsoldat ganz auf seine Badmintonkarriere konzentrieren konnte. Dementsprechend steil ging es für das Talent nach oben. Bereits 2001 debütierte er für die chinesische Nationalmannschaft. Die nächsten zwanzig Jahre sollte er den Badmintonsport prägen.

Aufstieg zum „Super-Dan“

Seinen ersten großen internationalen Erfolg konnte Lin Dan bei den Danish Open 2001 feiern. Der große Durchbruch erfolgte dann zwei Jahre später. 2003 gewann er gleich mehrere Open-Turniere auf der BWF World Grand Prix Tour. So triumphierte er unter anderem bei den Open in Japan, Dänemark, Shanghai, Deutschland und China. Nach diesem Spitzenjahr erklomm er zu Beginn des Folgejahres erstmals die Spitze der BWF-Weltrangliste. 2004 sollte auch das Jahr werden, in dem er zum "Super-Dan" aufstieg. Nach seinem Sieg über Peter Gade bei den All England Open verneigte sich sein Gegner vor ihm und verpasste ihm diesen Spitznamen, welchen die Medien dann übernehmen sollten. Als Weltranglistenerster mit enormem Vorsprung auf den Zweitplatzierten galt er auch für die Olympischen Spiele 2004 als Topfavorit, allerdings enttäuschte er und flog gleich in der ersten Runde aus dem Wettbewerb.

Weltmeisterschaften und totale Dominanz

In den folgenden Jahren baute Lin Dan seine Dominanz weiter aus, konnte 2005 erstmals den WM-Titel gewinnen und verteidigte seine Erfolge bei den Hongkong- und German Open. 2006 konnte er mit der chinesischen Nationalmannschaft bei den Asian Games zwar nicht triumphieren, dafür verlief das Jahr in dem Einzelwettbewerben ungleich erfolgreicher für ihn. Neben der Verteidigung des WM-Titels gewann er erstmals in seiner Karriere den prestigeträchtigen Thomas Cup. Insgesamt war er bei dem Turnier sechsmal erfolgreich. Kein Wunder, dass die chinesischen Teams bei den Sportwetten von Anbietern wie Betway bis heute stets als Favoriten gelistet werden. Dennoch gibt es jedes Jahr auch Spieler anderer Länder, die zu echten Herausforderern werden.

Olympia-Gold in der Heimat

Sein größter Coup sollte allerdings noch folgen. Nach seinem schmachvollen Ausscheiden vier Jahre zuvor, wollte er bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking alles wieder gut machen. Auf dominante und spektakuläre Weise spielte er vor heimischen Publikum das Badminton seines Lebens. Dabei machte er zuvor trotz seines unglaublichen Talents nicht nur auf sportliche Weise auf sich aufmerksam. Seine impulsive Art auf dem Court sorgte immer wieder für Aufsehen und auch seine Beziehung zu der Badminton-Kollegin Xie Xingfang war den chinesischen Sportfunktionären ein Dorn im Auge.

Der Super Grand Slam für die Unsterblichkeit

Der Olympiaerfolg im eigenen Land war schon eine große Sache, doch unsterblich machte sich Lin Dan im Alter von 28 Jahren mit dem Super Grand Slam. Als bis dato einziger Spieler ist es ihm gelungen, alle großen Turniere im Badminton zu gewinnen. Dazu zählen die Olympischen Spiele, welche er 2012 ebenfalls mit Gold abschloss, Weltmeisterschaft, Thomas Cup, Sudirman Cup, World Cup, BWF World Superseries, die Asienspiele sowie die Asienmeisterschaft. Nicht erst seit diesem Erfolg wird er gemeinhin als bester Badmintonspieler aller Zeiten gesehen.

War es das für Lin Dan?

Mittlerweile dürfte klar sein, dass Lin Dan bei den zukünftigen Olympischen Spielen nicht mehr mit von der Partie sein wird. Nach dem Ende seiner WM-Karriere mehren sich auch die Gerüchte um ein komplettes Karriereende des mittlerweile 36-jährigen, allerdings hält er sich mit einem offiziellen Statement noch zurück. Eines steht fest, wenn Lin Dann seine Karriere beendet hat, wird die Ära der „Heavenly Kings“ um Peter Gade, Taufik Hidayat und Lee Chong Wei endgültig der Geschichte angehören.

Bislang gehörte China eigentlich immer zu den dominierenden Nationen im Badminton. Aber vielleicht wird nach dem Karriereende Lin Dans auch eine Wachablösung im Badminton stattfinden.


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