International 2024.08.02

Nach Olympia-Gold gabs einen Heiratsantrag

Nach Olympia-Gold gabs einen Heiratsantrag
[Foto/LIVE: BadmintonPhoto]
Von Bernd-Volker Brahms
Der Jubel von Zheng Si Wei nach dem Sieg zeigte, wie sehr er sich diese Goldmedaille gewünscht hatte. Der 27-jährige Chinese und seine drei Jahre ältere Partnerin Huang Ya Qiong wurden schon dreimal Weltmeister.
Doch die olympische Goldmedaille fehlte noch in der Sammlung. Vor drei Jahren in Tokio mussten sie sich mit der Silbermedaille begnügen, als sie als Topgesetzte ihren chinesischen Nationalmannschaftskollegen Wang Yilyu und Huang Dongping unterlagen.

In Paris ließen die Chinesen diesmal nichts anbrennen und besiegten die Koreaner Kim Won Ho und Jeong Na Eun mit 21:8, 21:11. Schon in der Gruppenphase hatten die Chinesen gegen die korenaische Paarung in zwei Sätzen gesiegt. Nach ihrem Sieg warfen Zhang und Huang ihre beiden Schläger ins johlende Publikum. Zhang hatte da schon einige Freudensprünge über das gesamte Feld hinter sich. Für Partnerin Huang Ya Quing sollte es mit dem Gewinn der Goldmedaille aber noch nicht zu Ende sein mit den emotionalen Gefühlen. Ihr Freund Liu Yu Chen, der im Herrendoppel in der Gruppenphase ausgeschieden ist, machte ihr gleich nach dem Spiel einen Heiratsantrag und hatte den Ehering gleich dabei. "Ich war sehr überrascht", sagt die 30-Jährige in der Pressekonferenz. "Aber ich finde der Ring steht meinem Finger gut."

Eine andere Gefühlslage nach dem Spiel hatte der 25-jährige Korener Kim Won Ho. Er hätte es seiner Mutter Gil Young-Ah zu gerne gleichgetan und die Goldmedaille gewonnen. Seine Mutter hatte 1996 in Atlanta im Mixed gewonnen, drei Jahre bevor ihr Sohn Kim Wo Wo auf die Welt kam. Gil Young-Ah ist im Übrigen eine von drei Badminton-Akteuren, die jemals den vollen Satz einer Gold-, einer Silber- und einer Bronzemedaille gewonnen hat. 1996 holte sie neben Gold im Mixed auch Silber im Damendoppel sowie vier Jahre zuvor in Barcelona Bronze in der selben Disziplin.

In Paris wurden die neuen chinesischen Olympiasieger durch Trainer Zhang Jun betreut und engagiert am Feldrand gecoacht. Zhang hatte 2000 in Sydney und 2004 in Athen jeweils die goldene Mixed-Medaille gewonnen - allerdings mit einigen Kilo weniger auf den Knochen. Mittlerweile ist China fast schon auf die Goldmedaille in der Disziplin gebucht.

In Paris holten die Japaner Yuta Watanabe und Arisa Higashino in einem zum Ende hin spektakulären Match die Bronzemedaille. Sie besiegten die amtierenden koreanischen Weltmeister Seo Seung-Jae und Chae Yu Jung mit 21:13, 22:20. Die Japaner hatten bereits vor drei Jahren in Tokio den dritten Platz belegt. "Ich hätte gerne diesmal eine andere Farbe der Medaille gehabt", sagte Yuta Watanabe und konnte seine Enttäuschung nicht verhehlen.

Im Herrendoppel mussten heute (2.8.) die dänischen Oldies Kim Astrup und Anders Skaarup Rasmussen ihre Hoffnungen auf den ersten Olympiasieg eines europäischen Doppels im Halbfinale begraben. Vor den Augen des dänischen Königs Frederik unterlagen sie gegen die Titelverteidiger aus Taiwan, Lee Yang und Wang Chi-Lin, mit 21:18, 17:21, 10:21.

Die besten Wettanbieter für Olympia

Anzeige


Anzeige