International 2025.02.12

Erneuter Anlauf beim Weltverband für Änderung der Zählweise

Erneuter Anlauf beim Weltverband für Änderung der Zählweise
Symbolfoto [Foto/Archiv: BadmintonPhoto]
Von Bernd-Volker Brahms
Nachdem in den Jahren 2018 und 2021 zweimal eine Änderung der Zählweise beim Badminton gescheitert ist, unternimmt der Weltverband Badminton World Federation (BWF) einen neuen Anlauf.
Wie der Verband am 3. Februar 2025 auf seiner Website veröffentlicht, sollen Turnierausrichter weltweit dazu animiert werden, das Zählsystem 3x15 (Verlängerung bis 21) im Zeitraum von Oktober 2025 bis April 2026 auszuprobieren.

Eine Änderung der Zählweise könne dann, „je nach Ausgang des Experimentes“ potenziell bereits im April 2026 bei der Mitgliederversammlung (AGM) des Weltverbandes vorgenommen werden. Als potenzielle Teilnehmer an dem Versuch sieht der Weltverband kontinentale Meisterschaften, BWF-Turniere (Grade 3, Future Series), nationale Meisterschaften sowie nationale Ligaspiele.

Das BWF Council (Vorstand) ist der Ansicht, dass das Zählsystem (3x15) besser geeignet sei für den Badmintonsport als das derzeitige 3x21-Zählsystem, wie es auf der Website heißt. Man berufe sich dabei auf eine Datenanalyse zurückliegende Turniere der BWF. Zu den Vorteilen eines neuen Systems mit kürzeren Sätzen werden folgende Aspekte aufgeführt: a) mehr spannende Ballwechsel und engere Matches; b) spannendere Ballwechsel zu einem früheren Stadium des Spiels – dadurch eine bessere Balance zwischen „Unterhaltung“ und Satzlänge; c) kürzere Spiele, bessere Turnierplanung, höheres Fan-Interesse und bessere Spieler-Gesundheit.

Mit ähnlichen Argumenten waren auch schon in der Vergangenheit Regeländerungen vorgeschlagen worden. Zuletzt war dies 2021 knapp gescheitert, es fehlte in der Mitgliederversammlung eine einzige Stimme an der erforderlichen Zweidrittelmehrheit (187 „Ja“-Stimmen gegen 95 „Nein“-Stimmen). Damals ging es allerdings um das Zählsystem 5x11.

Der Zeitpunkt für den neuen Anlauf zur Regeländerung ist logisch gewählt. Die Olympischen Spiele als wichtigste Veranstaltung sind gerade erst ein halbes Jahr her. Vom Zeitplan könnte eine Regeländerung frühestens Mitte 2026 umgesetzt werden. Das würde bedeuten, dass danach noch etwa zehn Monate Zeit sind, bis im Mai 2027 schon wieder der Qualifikationszeitraum für die Olympischen Spiele 2028 in Los Angeles beginnt. Eine Regeländerung im Qualifikationszeitraum wäre vermutlich nicht realisierbar. Auch die beiden vorherigen Anläufe für eine Regeländerung waren ähnlich nach den Olympischen Spielen 2016 (Rio de Janeiro) und 2021 (Tokio) terminiert. Es bleibt abzuwarten, ob die Delegierten der fast 200 Mitgliedsländer nunmehr durch einen realen Test des Zählsystems von einer notwendigen Änderung überzeugt werden können.

Ein bisschen mutet das Vorgehen der BWF dazu an, dass man die Mitgliedsvertreter so lange abstimmen lassen möchte, bis man endlich das richtige Ergebnis erzielt hat. Anderseits drängen vor allem einige Profispieler durchaus auf Veränderungen. Unlängst schlug der 31-jährige Olympiasieger Viktor Axelsen vor, bei den großen Turnieren wie z.B. bei den YONEX All England statt sieben Turniertage auf zehn Turniertage zu gehen. Damit solle – wie bei Grand Slam-Turnieren im Tennis – den Topspielern mehr Erholungspausen gegönnt werden.

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