International 2025.03.21
Sport auf Weltklasseniveau – aber kein Geld für Werbung

Das Maskottchen der YONEX Swiss Open: Basil [Foto/Archiv: BadmintonPhoto]
Von Dominic Willimann
Die Durchführung der YONEX Swiss Open in der St. Jakobshalle ist stets ein finanzieller Balanceakt. Trotzdem ist das Swiss Open eine einzige Erfolgsgeschichte.
Es ist offensichtlich: Überall in Basel wird der Eurovision Song Contest (ESC) beworben. Auf der Mittleren Brücke wehen bereits Fahnen, die auf den Musikwettbewerb aufmerksam machen. Dort könnten aktuell aber auch die Flaggen des Yonex Badminton Swiss Open montiert sein. Sind sie aber nicht. «Wir haben schlicht das Geld nicht, um Fahnen produzieren zu lassen», sagt Turnierchef Christian Wackernagel.
Ebenso fehlen dem Swiss Open die finanziellen Mittel für eine Plakatkampagne oder andere Marketingmassnahmen. Einzig in der Badminton-Szene und über Social Media wird der Event beworben. Das ist insofern erstaunlich, als am Rheinknie noch bis Sonntag absolutes Weltklasse-Badminton gezeigt wird: vor ein paar Tausend Besuchern in der Halle und vor 250 Millionen Haushalten, in denen weltweit die Duelle aus Basel via TV oder Livestream mitverfolgt werden.
Wackernagel muss also jeden Franken umdrehen, bevor er ihn ausgeben kann. Zwar ist der 62-Jährige dankbar für die Unterstützung von vielen Seiten, dennoch spart er nicht mit Kritik: «Die Stadt Basel möchte mehr Anlässe mit internationaler Strahlkraft. Das ist gut und sollte auch entsprechend honoriert werden. In der Organisation des Badminton Swiss Open aber ist man zum Beispiel höchst ‹irritiert›, wenn der kommende einmalige ESC viel Geld und Manpower (Staatspersonal) von der Stadt Basel zur Verfügung gestellt bekommt, das Swiss Open aber umgekehrt seit 30 Jahren für vorhandene Parkbuchten oder Pflanzen der Stadtgärtnerei Miete bezahlen muss. Da macht man sich gewisse Gedanken.»
Erhöhtes Preisgeld für Swiss Open
So wirtschaften Wackernagel und sein Team weiter so, wie sie es seit jeher tun. Doch in diesem Jahr ist eine nächste Herausforderung dazugekommen. Für das Swiss Open wurde das Preisgeld um 40’000 auf 250’000 US-Dollar erhöht. Das musste gemacht werden, weil der Badminton-Weltverband, mit dem das Swiss Open einen Vertrag abgeschlossen hat, dies verlangt. Zum Vergleich: Bei der Erstaustragung 1991 betrug das Gesamtpreisgeld in Basel gerade einmal 15’000 US-Dollar.
Damit soll das Super-Series-300-Turnier attraktiver gemacht werden. Womöglich werden in den nächsten Jahren weitere Preisgelderhöhungen folgen, da der Weltverband den Sport auf Spitzensportniveau weiter voranbringen möchte. Die Kategoriensieger erhalten in Basel somit neu zwischen 15’000 und 20’000 US-Dollar.
«Die Erhöhung des Preisgeldes war nur möglich, weil wir vom Bund finanzielle Unterstützung erhalten haben», sagt Wackernagel. Und auch diese Gelder standen lange in der Schwebe, weil der Bund sparen will. Aber: Diese Bundesgelder wie auch die Zustüpfe der beiden Basel sowie von Hauptsponsor Yonex sind für das bedeutendste Badmintonturnier der Schweiz existenziell. Wackernagel sagt: «Bricht einer dieser vier Pfeiler weg, können wir das Turnier beerdigen.»
Swiss Open trägt Schuldenlast mit sich
Denn nach wie vor trägt das Swiss Open, das mit einem Budget von 1,3 Millionen Franken operiert, eine kleine Schuldenlast mit sich. Insbesondere die Coronapandemie hat den Swiss-Open-Finanzen zugesetzt. Im Jahr 2020 musste das Turnier in letzter Sekunde abgesagt werden und ein Jahr später fand es ohne Zuschauer statt. Die weggefallenen Einnahmen spürt das Swiss Open heute noch.
Bei all dieser Zahlenjonglage gibt es aber auch viel Positives vom Swiss Open zu berichten. Vieles deutet darauf hin, dass der Vertrag mit Titelsponsor Yonex bis 2030 verlängert werden kann. Deshalb ist der Allschwiler zuversichtlich, dass das Turnier Basel noch eine Zeit lang erhalten bleibt.
Vorausgesetzt natürlich, er selbst bleibt gesund. Christian Wackernagel ist seit 1991 der starke Mann dieses Turniers und nach wie vor «Badminton-verrückt und motiviert», diese Grossveranstaltung zusammen mit seinem Team zu stemmen. Seit Jahrzehnten ist er dran, die Randsportart in der Schweiz einen Schritt nach vorne zu bringen.
Natürlich habe er sich auch bereits Gedanken zu einer Nachfolge gemacht. Doch dafür müsse vor allem ein Kriterium erfüllt sein: Er möchte das Turnier dereinst einem nächsten Turnierpräsidenten schuldenfrei übergeben. Kein Thema ist, dass der nationale Verband in Wackernagels Fussstapfen tritt. Wackernagel erzählt, dass dem Verband das Know-how sowie die personellen Ressourcen dafür fehlten und er bereits ein entsprechendes Signal aus Bern erhalten habe.
Der vollständige Artikel ist in der Basler Zeitung (Freitagsausgabe) erschienen.
Ebenso fehlen dem Swiss Open die finanziellen Mittel für eine Plakatkampagne oder andere Marketingmassnahmen. Einzig in der Badminton-Szene und über Social Media wird der Event beworben. Das ist insofern erstaunlich, als am Rheinknie noch bis Sonntag absolutes Weltklasse-Badminton gezeigt wird: vor ein paar Tausend Besuchern in der Halle und vor 250 Millionen Haushalten, in denen weltweit die Duelle aus Basel via TV oder Livestream mitverfolgt werden.
Wackernagel muss also jeden Franken umdrehen, bevor er ihn ausgeben kann. Zwar ist der 62-Jährige dankbar für die Unterstützung von vielen Seiten, dennoch spart er nicht mit Kritik: «Die Stadt Basel möchte mehr Anlässe mit internationaler Strahlkraft. Das ist gut und sollte auch entsprechend honoriert werden. In der Organisation des Badminton Swiss Open aber ist man zum Beispiel höchst ‹irritiert›, wenn der kommende einmalige ESC viel Geld und Manpower (Staatspersonal) von der Stadt Basel zur Verfügung gestellt bekommt, das Swiss Open aber umgekehrt seit 30 Jahren für vorhandene Parkbuchten oder Pflanzen der Stadtgärtnerei Miete bezahlen muss. Da macht man sich gewisse Gedanken.»
Erhöhtes Preisgeld für Swiss Open
So wirtschaften Wackernagel und sein Team weiter so, wie sie es seit jeher tun. Doch in diesem Jahr ist eine nächste Herausforderung dazugekommen. Für das Swiss Open wurde das Preisgeld um 40’000 auf 250’000 US-Dollar erhöht. Das musste gemacht werden, weil der Badminton-Weltverband, mit dem das Swiss Open einen Vertrag abgeschlossen hat, dies verlangt. Zum Vergleich: Bei der Erstaustragung 1991 betrug das Gesamtpreisgeld in Basel gerade einmal 15’000 US-Dollar.
Damit soll das Super-Series-300-Turnier attraktiver gemacht werden. Womöglich werden in den nächsten Jahren weitere Preisgelderhöhungen folgen, da der Weltverband den Sport auf Spitzensportniveau weiter voranbringen möchte. Die Kategoriensieger erhalten in Basel somit neu zwischen 15’000 und 20’000 US-Dollar.
«Die Erhöhung des Preisgeldes war nur möglich, weil wir vom Bund finanzielle Unterstützung erhalten haben», sagt Wackernagel. Und auch diese Gelder standen lange in der Schwebe, weil der Bund sparen will. Aber: Diese Bundesgelder wie auch die Zustüpfe der beiden Basel sowie von Hauptsponsor Yonex sind für das bedeutendste Badmintonturnier der Schweiz existenziell. Wackernagel sagt: «Bricht einer dieser vier Pfeiler weg, können wir das Turnier beerdigen.»
Swiss Open trägt Schuldenlast mit sich
Denn nach wie vor trägt das Swiss Open, das mit einem Budget von 1,3 Millionen Franken operiert, eine kleine Schuldenlast mit sich. Insbesondere die Coronapandemie hat den Swiss-Open-Finanzen zugesetzt. Im Jahr 2020 musste das Turnier in letzter Sekunde abgesagt werden und ein Jahr später fand es ohne Zuschauer statt. Die weggefallenen Einnahmen spürt das Swiss Open heute noch.
Bei all dieser Zahlenjonglage gibt es aber auch viel Positives vom Swiss Open zu berichten. Vieles deutet darauf hin, dass der Vertrag mit Titelsponsor Yonex bis 2030 verlängert werden kann. Deshalb ist der Allschwiler zuversichtlich, dass das Turnier Basel noch eine Zeit lang erhalten bleibt.
Vorausgesetzt natürlich, er selbst bleibt gesund. Christian Wackernagel ist seit 1991 der starke Mann dieses Turniers und nach wie vor «Badminton-verrückt und motiviert», diese Grossveranstaltung zusammen mit seinem Team zu stemmen. Seit Jahrzehnten ist er dran, die Randsportart in der Schweiz einen Schritt nach vorne zu bringen.
Natürlich habe er sich auch bereits Gedanken zu einer Nachfolge gemacht. Doch dafür müsse vor allem ein Kriterium erfüllt sein: Er möchte das Turnier dereinst einem nächsten Turnierpräsidenten schuldenfrei übergeben. Kein Thema ist, dass der nationale Verband in Wackernagels Fussstapfen tritt. Wackernagel erzählt, dass dem Verband das Know-how sowie die personellen Ressourcen dafür fehlten und er bereits ein entsprechendes Signal aus Bern erhalten habe.
Der vollständige Artikel ist in der Basler Zeitung (Freitagsausgabe) erschienen.
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