Badminton Open Saarbrücken

International 2015.09.22

BWF will Badminton sexy machen

BWF will Badminton sexy machen
Die Badminton-Stars Camilla Martin, Carola Bott und Saina Nehwal [Fotocollage für badzine.de: Julian Pletz]
Von Redaktion/MR
Der Badminton-Weltverband (BWF) will mit teils radikalen Änderungen - in allen Aspekten des Spiels - neue Fans gewinnen.
Vor wenigen Jahren war die BWF noch schlecht beraten, als der Vorschlag der Frauenkommission (!), die Damen mögen ab sofort bei allen internationalen Turnieren nur noch Röcke tragen, auf große Ablehnung stieß. Im Jahr 2012 gingen Fans, Medien und internationale Verbände auf die Barrikaden und erzwangen, dass der Vorschlag vom BWF-Council zurückgenommen werden musste. Das eigentliche Ziel, nämlich Badminton attraktiver zu machen, geriet aufgrund der desaströsen Strategie und einer eher peinlichen Medienpolitik völlig aus den Augen. Jetzt will die BWF mit ihrem neuen Marketing-Direktor neue Impulse setzen und Badminton sexy machen.

Owen Leed ist der neue "Commercial Director" beim Badminton-Weltverband. Er kommt aus dem Motorsport und war zuletzt beim TV-Vermarkter Total Sports Asia in Kuala Lumpur tätig. Und der Mann hat große Pläne, die er jetzt gegenüber der Nachrichtenagentur "AFP" verriet.

"Badminton braucht eine Art Gütesiegel. Eine Art Merkmal, mit dem jeder unseren Sport verbinden kann."

"Es wird wohl die größte Herausforderung sein, wie wir Badminton glamouröser, sexyer machen können - ohne dabei verrucht rüberzukommen. Das wird alle Aspekte des internationalen Badmintonsports betreffen - also wie wir in Zukunft Events ausrichten, wie wir uns im Fernsehen präsentieren und wie wir unsere Stars in der Öffentlichkeit darstellen."
Das derzeitige Zählsystem muss überarbeitet werden. Das Spiel muss kürzer, schärfer werden.
Owen Leed, Commercial Director BWF

Auf die unrühmliche Geschichte mit den Röcken wollte Leed nicht eingehen. Sagte aber gegenüber "AFP", dass "das Erscheinungsbild der Spieler ein wichtiger Aspekt ist, Badminton zu modernisieren."

"Als Sportart ist Badminton immer noch eine eher konservative. Zum einen wird eine der dringendsten Aufgaben sein, den Spielern mehr Möglichkeiten zu geben, mit Badminton Geld zu verdienen. Zum anderen müssen wir schauen, wie Badminton präsentiert wird und ein unvermeidbarer Schritt ist es auch, zu analysieren, wie sich unsere Topspieler präsentieren."

Lee erklärte, dass Powerhouse China zwar 250 Millionen Badmintonspieler hat und die Sportart eine der populärsten im Land ist, aber trotz Superstars wie Lin Dan, die Kids lieber die amerikanische NBA oder die englische Premier League im Fernsehen sehen wollen.


"Tennis macht einen unglaublich guten Job, was die globale Vermarktung angeht. Wir können da nicht mithalten."

Einer der Gründe, so Leed, sei, dass der Federball für den Fernsehzuschauer einfach zu schnell ist. Vor allem auf den kleineren, und heute üblichen Smartphones oder Tablets, kaum zu sehen ist. "Was wir brauchen sind verschiedene Farben des Federballs, aber auch andere Farben der Spielfeldmatten, die Slow-Motion muss cleverer eingesetzt werden. Derzeit betrachten wir alles ganz neu. Selbst die Grafiken, die wir bei unseren Events für die TV-Sender benutzen. Auch das derzeitige Zählsystem muss überarbeitet werden. Das Spiel muss kürzer, schärfer werden."
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