Stars 2025.10.18

Axelsen hat genug: Streit um den Aufschlag flammt erneut auf

Axelsen hat genug: Streit um den Aufschlag flammt erneut auf
[Foto/LIVE: BadmintonPhoto]
Von Redaktion
Es war ein seltenes Schauspiel im ansonsten von Disziplin geprägten Badmintonsport: Zu Beginn des dritten Satzes im Halbfinale der Denmark Open zwischen Viktor Axelsen und Shi Yuqi kam es zu einer ungewöhnlich hitzigen Szene.
Der dänische Olympiasieger geriet sichtbar in Rage, nachdem sein chinesischer Kontrahent versucht hatte, den Aufschlagrichter auf vermeintliche Unregelmäßigkeiten in Axelsens Service aufmerksam zu machen.

„Ich bin es so leid, immer wieder über diesen Aufschlag zu sprechen“, sagte Axelsen nach seiner Niederlage im Studio von TV 2 Sport. „Ich bin nicht der Erste, der so serviert. Jens Eriksen hat es vor vielen Jahren genauso gemacht, und ich selbst mache es schon lange – auch vor den Olympischen Spielen.“

Axelsen sieht sich zu Unrecht im Fokus. Seit seinem Olympiasieg, sagt er, sei sein Aufschlag zu einem Lieblingsthema der Fans und Kritiker in den sozialen Medien geworden. „Dann soll man ihn doch endlich für illegal erklären. Er wird ja nicht abgepfiffen. Die Schiedsrichter sind schließlich aus einem Grund da.“

Tatsächlich schreiben die Regularien des Weltverbands BWF vor, dass kein Spieler den Aufschlag unnötig verzögern darf, sobald beide Akteure spielbereit sind. Genau das aber warf Shi Yuqi seinem Gegner vor. „Ich hatte das Gefühl, dass er sich zu viel Zeit ließ. Deshalb habe ich mich beim Aufschlagrichter beschwert“, erklärte der Chinese. Dass Axelsen diese Kritik nicht akzeptierte, führte zu einer kurzen, aber intensiven Auseinandersetzung am Netz.

„Er fand, ich hätte kein Recht, das zu tun – das führte zu einem kleinen Konflikt. Aber so etwas passiert nun einmal im Spiel, das ist völlig normal“, sagte Shi Yuqi später nüchtern.

Axelsens Aufschlag ist längst zu einem Markenzeichen geworden. Charakteristisch ist sein Ritual, bei dem er Ball und Schläger mehrfach von einer Seite zur anderen bewegt, bevor er den Punkt eröffnet. Diese Routine praktiziert der Däne seit Jahren – und meist ohne Beanstandung. Doch im zweiten Satz der Partie weigerte sich Shi Yuqi zeitweise, den Aufschlag anzunehmen, weil er eine Verzögerung des Spiels sah.

Zu Beginn des dritten Satzes kam es dann erneut zum Wortwechsel. „Ich habe ihm gesagt, dass er ein großer Spieler ist und dass er, wenn er ein Problem hat, den richtigen Weg gehen und mit dem Hauptschiedsrichter sprechen soll – nicht die Aufschlagrichterin beeinflussen“, berichtete Axelsen später. „Er sagte, ich solle den Referee holen, aber ich sagte: Ich habe ja gar kein Problem.“

Mit einem Schmunzeln fügte er hinzu: „Vielleicht bekomme ich jetzt ein paar böse Kommentare aus China. Aber das nehme ich in Kauf.“

Ganz neu ist die Diskussion nicht. Schon kurz nach seinem Olympiasieg 2024 war Axelsens Aufschlag Gegenstand von Debatten geworden – insbesondere bei den China Open, wo ihm erstmals ein Fehler wegen seiner Servicebewegung abgepfiffen wurde.

Der Däne zeigt sich im Interview mit TV2 dennoch gelassen: „Wenn die Schiedsrichter meinen, dass etwas nicht regelkonform ist, sollen sie pfeifen. Aber solange sie es nicht tun, spiele ich weiter so.“



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