Badminton Open Saarbrücken

International 2016.04.20

Die EM als "Schlüsselturnier"

Die EM als
Marc Zwiebler [Foto/Archiv: Mark Phelan]
Von Claudia Pauli/Redaktion
Bei den diesjährigen Individual-Europameisterschaften (26. April bis 1. Mai 2016 in La Roche-sur-Yon/Frankreich) geht es nicht allein in den fünf Disziplinen um die "Krone" auf kontinentaler Ebene, sondern das Turnier ist auch im Hinblick auf die Olympischen Sommerspiele 2016 in Rio de Janeiro von großer Bedeutung: Als letztes Turnier im Rahmen der Olympiaqualifikation ist die EM nach Aussage von Martin Kranitz, Sportdirektor im Deutschen Badminton-Verband, ein "Schlüsselturnier in diesem Jahr".
Während Deutschlands Nummer eins im Herreneinzel, Marc Zwiebler (1. BC Saarbrücken- Bischmisheim), das Olympiaticket bereits „in der Tasche“ hat und der DBV auch im Dameneinzel am Zuckerhut vertreten sein wird, gestaltet sich das Rennen um die Startplätze in den Doppeldisziplinen für die deutschen Spieler extrem eng. „Nach wie vor haben wir in allen drei Disziplinen eine Chance, die Qualifikation zu schaffen“, so der Sportdirektor - der zugleich mit Prognosen vorsichtig ist: "Ich glaube, dass sich in allen drei Doppeldisziplinen erst während der EM entscheidet, wer in Rio dabei sein darf." Schließlich werden parallel zu den europäischen Titelkämpfen die Asienmeisterschaften ausgetragen, bei denen die Badmintonasse aus China, Indonesien, Malaysia & Co. noch die Möglichkeit haben, viele Weltranglistenpunkte zu sammeln.

Ausschlaggebend für die Vergabe der Startplätze bei den Spielen der XXXI. Olympiade ist die Weltrangliste vom 5. Mai 2016. Sie basiert auf den Ergebnissen, die im Zeitraum 4. Mai 2015 bis 1. Mai 2016 bei Turnieren verschiedener Kategorien erzielt wurden. Im Dameneinzel ist die Frage nach der Olympiateilnahme sogar DBV-intern noch offen: Die amtierende EM-Dritte Karin Schnaase (SC Union Lüdinghausen) und die dreimalige Deutsche Meisterin Olga Konon (1. BC Saarbrücken-Bischmisheim) liefern sich ein knappes Rennen um den einzigen Startplatz für den DBV in Rio in dieser Disziplin.


Bei der EM haben etliche deutsche Teilnehmer eine schwere Auslosung erwischt, für andere fiel diese hingegen durchaus gut aus. Grundsätzlich liegt in allen Disziplinen ein Medaillengewinn durch Akteure des DBV im Bereich des Möglichen. Wer in La Roche-sur-Yon/Frankreich das Halbfinale erreicht, hat Edelmetall sicher. Bei der EM wird der dritte Platz nicht ausgespielt, d. h., die unterlegenen Halbfinalisten erhalten beide eine Bronzemedaille.

Aus Deutschland haben sich im Herreneinzel und im Dameneinzel zwei Aktive für die Titelkämpfe in La Roche-sur-Yon qualifiziert, in den Doppeldisziplinen gelang dies jeweils drei Paarungen. Dabei geben gleich mehrere Asse des DBV in Frankreich ihr Debüt bei Titelkämpfen dieser Art: Raphael Beck (1. BC Beuel; Jg. 1992), Mark Lamsfuß (1. BC Wipperfeld; Jg. 1994) und Marvin Seidel (1. BC Saarbrücken-Bischmisheim; Jg. 1995) bei den Spielern sowie Linda Efler (TV Emsdetten; Jg. 1995) und Lara Käpplein (1. BV Mülheim; Jg. 1995) bei den Spielerinnen.

Marvin Seidel laboriert allerdings derzeit noch an einem Muskelfaserriss im Oberschenkel, sodass er seine EM-Premiere im Erwachsenenbereich möglicherweise verschieben muss. Auch dessen Vereinskollege Dieter Domke (1. BC Saarbrücken-Bischmisheim) ist verletzt: Der 29-Jährige hat Probleme mit dem Meniskus, weshalb hinter seinem Start bei der EM aktuell ebenfalls ein Fragezeichen steht. "Wir hoffen, dass es bei beiden Spielern mit der Teilnahme klappt", meint DBV-Sportdirektor Martin Kranitz.

Bei der EM werden am Donnerstag (28. April 2016) in allen Disziplinen die Achtelfinalmatches ausgetragen, am Freitag folgen die Viertelfinals. Der Samstag steht dann ganz im Zeichen der Halbfinalspiele und am Sonntag werden die Europameister gekürt.
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