Badminton Open Saarbrücken

International 2016.08.19

Lee Chong Wei gewinnt epischen Klassiker

Lee Chong Wei gewinnt epischen Klassiker
[Foto/LIVE aus Rio: BADMINTONPHOTO]
Von Bernd-Volker Brahms
Der 33-jährige Malaysier Lee Chong Wei hat zum dritten Mal in Folge das Endspiel von Olympischen Spielen erreicht. Der "Ewige Zweite" besiegte im Halbfinale in einem wahren Klassiker seinen ewigen Rivalen Lin Dan nach 83 Minuten mit 15:21, 21:11, 22:20.
In einem dramatischen Ende der Partie konnte der topgesetzte Lee seinen vierten Matchball verwandeln. Kurz zuvor hatte es wieder danach ausgesehen, dass der 32-jährige Chinese Lin Dan doch wieder als Sieger vom Platz gehen könnte, so wie er es in 25 von 36 Begegnungen der beiden Superstars gemacht hatte. In London und in Peking hatte Lin Dan den Malaysier jeweils im Endspiel der Olympischen Spiele besiegt, darüber hinaus in den WM-Finals von 2011 und 2013.

Lee führte zum Ende des hochklassigen dritten Satzes mit 20:17 und hatte drei Matchbälle, die er nicht nutzen konnte. Stattdessen bewies der tätowierte Altmeister aus China seine Nervenstärke und kam auf 20:20 ran. Lee zeigte kaum eine Regung, machte dann aber die nächsten zwei Punkte und machte gleich mehrere Luftsprünge, ehe er seinem Trainer Hendrawan vor Freude in die Arme sprang. Eine herzliche Gratulation mit langer Umarmung gab es auch von Lin Dan, der sich in großartiger Manier verabschiedete und auch noch ein Trikottausch vorschlug.

Der Malaysier Lee Chong Wei, der nun endlich die erste Goldmedaille seines Landes am Sonneband gewinnen möchte, kam nur etwas holprig ins Spiel. Der erste Satz ging nach Dauerführung von Lin Dan auch folgerichtig an den Chinesen, der nicht mehr ganz die Explosivität und Brillanz der vergangenen Tage zeigte. Frischer wirkte im Turnier dagegen Lee Chong Wei, der körperlich in Topform zu sein scheint. Lin Dan versuchte hingegen zum Ende des Spiels nach verlorenem zweiten Satz und ausgeglichenem Spiel im dritten Satz, das Spiel langsam zu machen. Erforderte oft, den Ball auszuwechseln, eine Trinkpause zu machen oder den Court wischen zu lassen.

Viele Ballwechseln ähnelten einem Schachspiel, beide Spieler spielten mit vielen weichen Bällen die vier Ecken des Feldes an und suchten die Lücke - und die Fehler des Gegners. Nur selten wurde gesmasht. Erst mit dem dritten Satz wurden die Ballwechsel dann offensiver geführt.

Jetzt muss Lee Chong Wei im Endspiel die Nerven behalten, wenn er tatsächlich seine Karriere mit 33 Jahren doch noch vergolden möchte. Im Endspiel wartet der Chinese Chen Long, gegen den er bereits zwei WM-Finals verlor. Der aktuelle Weltmeister besiegte im Halbfinale Viktor Axelsen in zwei Sätzen.


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