Badminton Open Saarbrücken

International 2016.07.27

Hasse: "Das Ziel ist das Viertelfinale"

Hasse:
Carla Nelte, Michael Fuchs, Johannes Schöttler und Karin Schnaase [Fotos/Archiv: BadmintonPhoto]
Von Bernd-Volker Brahms
Chef-Bundestrainer Holger Hasse glaubt an Überraschungen durch deutsche Spieler in Rio. Hier der zweite Teil unserer Analyse der Gruppen-Auslosungen im Dameneinzel, Herrendoppel, Damendoppel und im Mixed.
Etwas schlucken musste nach der Auslosung Michael Fuchs (Bischmisheim), der es sowohl im Mixed als auch im Doppel mit dem chinesischen Spitzenspieler Zhang Nan zu tun bekommt. "Eine leichte Auslosung sieht anders aus", sagte der 34-Jährige. Mit Zhao Yunlei verteidigt Zhang Nan in Rio im Mixed seine Goldmedaille von London. Vor vier Jahren waren Fuchs und Birgit Michels (Beuel) ebenfalls mit den Chinesen in der Gruppe A und konnten schließlich als Gruppenzweiter weiterkommen. Diesmal haben sie mit den All England-Siegern Praveen Jordan und Debby Susanto aus Indonesien sowie Lee Chun Hei Reginald und Chau Hoi Wah aus Hongkong starke Konkurrenz. "Ziel ist das Viertelfinale", sagte Chef-Bundestrainer Holger Hasse dennoch.

Johannes Schöttler beendet nach Rio seine Karriere

Im Herrendoppel wird Michael Fuchs zusammen mit Johannes Schöttler (31, Bischmisheim) ebenfalls alles dransetzen, um durch Siege über Philip Chew und Sattawat Pongnairat aus den USA sowie V Shem Goh und Wee Kiong Tan aus Malaysia die K.o.-Runde zu erreichen. Gegen den Gruppenkopf Fu Haifeng und Zhang Nan aus China, die an vier gesetzt sind, wäre ein Sieg mehr als eine Überraschung. Aber für völlig unmöglich hält Holger Hasse das auch nicht. "Die Olympischen Spiele sind ein besonderes Turnier, da kann alles passieren", so der Chef-Bundestrainer. Und sowieso: Johannes Schöttler ist nach Hüft-OP im vergangenen Jahr und langer Regenerationspause seit Ende April wieder schmerzfrei und in guter Form. "Jetzt muss man sagen, ist es fast schon wieder schade, dass er nach den Spielen aufhört", sagte Hasse.

Alle deutschen Badminton-Asse in Rio in der Übersicht.

Auch für Karin Schnaase (31, Lüdinghausen) sollen die Olympischen Spiele in Rio der krönende Abschluss der Karriere werden, am liebsten mit einer Sensation. Um die K.o.-Runde zu erreichen, müsste sie in der Gruppe P in Wang Yihan (China) die Silbermedaillengewinnerin von London bezwingen, die in Rio an Position zwei gesetzt ist. "Karin hat gut trainiert und hat ein noch höheres Leistungslevel erreicht", sagte Hasse. Bei aller Kenntnis über die Stärke der Chinesin müsse es Ziel sein, die Gruppe zu gewinnen. Sollte das gelingen, wäre Karin Schnaase sogar gleich im Viertelfinale, da der Gruppensieger P im Achtelfinale ein Freilos hat. Und: "Wang liegt ihr vom Spielstil", ist der Chef-Bundestrainer davon überzeugt, dass die Deutsche bei der Asiatin mithalten kann. Weitere Gruppengegnerin ist die Irin Chloe Magee, die auf Weltranglistenplatz 58 geführt wird und damit weit hinter Schnaase liegt (Platz 28).

Johanna Goliszewski und Carla Nelte sind "heiß"

Die "vom Papier her schwierigste Aufgabe" hat das deutsche Damendoppel, wie Holger Hasse sagte. Alle drei Gruppengegnerinnen von Johanna Goliszewski (30, Mülheim) und Carla Nelte (25, Refrath) liegen vor den beiden Deutschen in der Weltrangliste, die auf Rang 24 geführt werden. Die Chinesinnen Tang Yuan Ting un Yu Yang sind an zwei geführt, die Koreanerinnen Chang Ye Na und Lee So Hee auf Rang 9 und die bulgarischen Schwestern Gabriela und Stefani Stoeva auf Rang 16. Aber: "Die beiden sind heiß", sagte Holger Hasse. Sie freuen sich auf die Herausforderung. Immerhin schaffen zwei Paarungen den Sprung in die K-o.-Runde.

Im Übrigen werden in den Doppeldisziplinen die K.o.-Partien erst nach Abschluss der Gruppenphase ausgelost, um einen Skandal wie in London zu vermeiden, als einige Spielerinnen im Damendoppel absichtlich verloren hatten, um eine einfachere K.o.-Runde zu haben. (Siehe: "Die Chronik des Olympia-Skandals von London")

Die Analyse der Rio-Auslosung im Herreneinzel für Marc Zwiebler.


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